Bilder sind die Sprache, in der wir mit unserem Unbewussten kommunizieren können. Das wird besonders in Träumen deutlich, denn die meisten Menschen träumen rein in Bildern, d. h. es gibt keine Töne im Traum. Interessanterweise träumen beispielsweise Komponisten und Berufsmusikern oft in Tönen oder in Form von Musik. Das bedeutet, dass die Sinne, die den größten Teil unseres täglichen Lebens ausmachen, auch im Unterbewusstsein die Hauptrolle spielen – und bei den meisten Menschen ist dies eben der visuelle Sinn.
Bilder als Brücken
Ich benutze daher gerne kraftvolle Bilder, um an unterbewussten Mustern und Systemen zu arbeiten. Hierbei hat es sich als besonders transformativ erwiesen, mit Techniken aus Hypnosetherapie und NLP (neurolinguistisches Programmieren) zu arbeiten. Diese Sessions werden meistens auch auf Audio aufgenommen und stehen den Teilnehmern so anschließend zur Verfügung.
Bewusst mit unbewussten Mustern arbeiten
Viele Teilnehmer der Dunkeltherapie berichten, dass die Verankerung dieser hypnotischen Suggestion und die kraftvolle Auflösung negativer Gedankenmuster durch Bilder eine der besten Techniken ist: Sie bewirkt deutlich messbare und fühlbare Veränderungen im Alltag. Diese Techniken können auch angewandt werden, wenn im Dunkeln Angstzustände, Panikattacken oder andere körperliche Beschwerden auftreten.
Selbst-Sabotage-Programme
Zuweilen versucht die menschliche Psyche, sich selbst zu beschützen, indem sie Schmerzen oder Ängste verursacht, die den Teilnehmer der Dunkeltherapie dazu bringen sollen, diese abzubrechen.
Ich hatte zum Beispiel einen Klienten, der im Dunkeln einen Tinnitus entwickelt hat, der immer lauter wurde. Er erwog aufgrunddessen, die Dunkeltherapie abzubrechen. In eine Art Traumreise fuhren wir dann gemeinsam in einem visualisierten Aufzug immer tiefer und tiefer in die unbewussten körperlichen Prozesse hinab, bis wir in eine Art Kontrollraum des Körpers und des Nervensystem gelangten. Dort identifizierten wir einen speziellen Schalter bzw. Regler, der für die Intensität des Tinnitus zuständig war.
Physiologische Prozesse bewusst steuern durch Visualisierung
Es gelang uns, die Verbindung dieses Reglers zum Tinnitus so stark herzustellen, dass die Person danach in der Lage war, allein durch die Visualisierung dieses Reglers den Tinnitus lauter und leiser zu machen. Der Tinnitus verschwand zwar nicht vollständig – und trat auch danach in emotional stressvollen Situationen wieder mehr in den Vordergrund -, allerdings konnte der Teilnehmer die Dunkeltherapie erfolgreich beenden.
Im Nachhinein sagte er mir, er habe schon jahrelang mit Tinnitus zu kämpfen. Er war sehr dankbar für diese sehr einfache Methode, mit der er nun die zugrundeliegenden physiologischen und mentalen Prozesse selbst kontrollieren kann.
Muster und Strukturen wahrnehmen und verändern
Natürlich ginge es in einem nächsten Schritt darum, die Ursachen für den Tinnitus zu erforschen und aufzulösen, allerdings finde ich dies ein sehr gelungenes Beispiel dafrü, worum es mir geht im Dunkelretreat: nämlich darum, jeden Klienten zu befähigen, die eigenen Muster auf physiologischer, mentaler und emotionaler Ebene zu erkennen und bewusst zu verändern.